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Thema: Der Teich Mi Mai 21, 2014 8:46 pm
Hier befindet sich ein relativ großer Teich, in dem allerdings keine Fischen hausen. Nur ein paar Seerosen und Schilf sammeln sich hier. Im Sommer können die Kinder hier baden, oder sich auf der Wiese vor dem Teich sonnen. Im Winter kann man hier auch Schlittschuh laufen.
Kiara
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Thema: Re: Der Teich Fr Jun 20, 2014 4:16 pm
Farina
Sie ging mit schnellen Schritten über die Wiese und sah sich einfach nur um. Es gab nichts zu tun, zumindest im Augenblick nicht. Sie hatten frei und Farina sah daher auch keinen Grund, sich länger im Gebäude aufzuhalten. Ihr Blick fiel zum Teich und ehe sie sich versah, war sie auch schon dort angekommen. Vor dem Gewässer blieb sie stehen und hielt inne. Was nun? Ihre Hand hob sich wie automatisch und sie wickelte sich eine vordere Strähne um ihren Finger, das war eine alte Angewohnheit von ihr. Sie stand aufrecht dort, mit erhobenem Kopf, den Blick vor sich auf den Himmel gerichtet. Ihre Gedanken wanderten zu Adrian und sofort wurden ihre Gesichtszüge weicher. Wo war er? Sie wusste es nicht, doch sie dachte auch nicht länger über den Aufenthaltsort dessen nach. Tatsache war, dass sie sich wünschte, er wäre bei ihr, würde sie ansehen und sein Lächeln zeigen. Doch dann wurde ihr mit aller Schmerzlichkeit bewusst, dass das nicht so leicht war. Er war ein Betreuer, sie ein Heimkind. Beziehungen waren strengstens untersagt und wenn heraus käme, dass auch noch eine zwischen einem Betreuer und einem Heimkind bestand, dann ... sie wusste nicht, was dann geschehen würde, aber es wäre jedenfalls ein Skandal und im schlimmsten Fall würde Adrian seine Stell hier verlieren und sie müsste den Ort ebenfalls verlassen. Farina seufzte. So weit sollte es nicht kommen, das war ihr klar. Doch war das Risiko es nicht wert, wenn sie dafür Adrian sehen und küssen konnte?
Evan
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Thema: Re: Der Teich Fr Jun 20, 2014 4:31 pm
Adrian
Wenn er ehrlich war, war es kein Zufall, dass er hier war. Er hatte gesehen, wie sie das Gelände verließ und war ihr, ohne jeglichen Gedanken, dass ihn jemand sehen konnte, gefolgt. Und verdammt – er bereute diese Entscheidung keineswegs. Ihm war jedes Mittel recht, um mit ihr zusammen zu sein. Wie er ihr also folgte und von weiten auf ihren Rücken starrte, wurde ihm wieder bewusst, wie viel Glück er hatte. Er konnte hier bleiben. Bei ihr. Kurz schlossen sich schmerzlich seine Augen, was wäre, wenn sie erwischt wurden? Dann wäre es das gewesen. Er würde alles verlieren. Und vor allem Farina… ob er das schaffen würde, wusste er nicht. Aber er versuchte diesen Gedanken zu verdrängen. Das war nicht wichtig. Das einzige was für ihn in diesen Moment zählte war sie. Das einzige, was sie nicht von ihm wusste, war, dass sie seine erste richtige Freundin war – eine die er wirklich liebte. Für sie würde er die Sterne von Himmel holen. Und vielleicht sogar noch mehr. Mit einem rauen Lachen trat er hinter sie und schloss seine großen Hände um ihre Hüften, womit er sie dann an sich zog. Seine Augen schlossen sich und er atmete ihren Duft ein. Sie ahnte gar nicht, was es ihm bedeutete sie zu haben. Wie immer wenn sie bei ihm war, schlug sein Herz ein Stück schneller. Schlug im Takt ihres Namens. Aber tief in ihm ruhte immer noch die Angst. Die Gefahr, dass sie erwischt werden könnten, war allgegenwertig. Klar, es war nicht so, dass er der Sache dadurch einen gewissen Reiz gab, aber wenn er daran dachte, dass er ihr damit Ärger bereiten könnte, wurde ihm übel. Und wer weiß, vielleicht – selbst dann – würde er ihr immer noch beistehen und sie lieben.
Kiara
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Thema: Re: Der Teich Fr Jun 20, 2014 4:52 pm
Farina
Sie betrachtete den Himmel, auch wenn er nichts besonderes war. Doch trotzdem war es faszinierend, das blau anzustarren, selbst wenn sie nicht sagen konnte, wieso. Als sie plötzlich ein Lachen hörte, zuckte sie zusammen, auch wenn sie es natürlich sofort erkannt hatte. Adrian. Sie wollte sich umdrehen um ihn anzusehen, als ihre Hüften gepackt wurden und sie einen Körper hinter sich spürte. Sie schloss die Augen und musste sich zwingen zu atmen, das sie beinahe vergessen hätte. Sie lehnte sich leicht an ihn und spürte dabei ihr Herz hämmern, so laut, dass sie davon überzeugt war, er müsse es hören. Als sie sich schließlich wieder unter Kontrolle hatte, öffnete sie ihre Augen wieder und drehte sich trotz seines Griffs um, bis ihr Gesicht vor dem seinen war. Besser gesagt, bis ihr Gesicht vor seiner Brust war, da er ja um einiges größer als sie war. Sie hob ihren Kopf, sodass sie nun ihm von unten ins Gesicht sehen konnte und musste lächeln. Er war tatsächlich hier, bei ihr. Im ersten Moment konnte sie nichts sagen, ihm nur in die Augen sehen, mit klopfendem Herz und Knien aus Knete. Erst dann seufzte sie und flüsterte: "Adi..." In ihrer Stimme lag eine Zärtlichkeit, die sie nur selten an den Tag legte, und doch war sie nicht beabsichtigt. Aber wie sollte sie das verhindern? Ihre Liebe zu ihm überlagerte alles, kontrollierte sie, ihren ganzen Körper, ob ihr das gefiel oder nicht. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und stellte sich auf die Zehenspitzen, dann küsste sie ihn leicht. Vergessen waren ihre Sorgen, vergessen war die Angst, entdeckt zu werden. Dieser Moment gehörte ihr und ihm. Ihrer Liebe.
Evan
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Thema: Re: Der Teich Fr Jun 20, 2014 6:40 pm
Adrian
Seine Hände kribbelten an der Stelle, an der seine Haut ihre Hüfte berührte und wie immer durchfuhr ihm ein warmes Gefühl, wenn er mit ihr zusammen war. Sein Blick wurde weicher. Und er legte kurz sein Kinn auf ihrem Kopf ab und schloss die Augen. Gerne hätte er sie noch dichter an sich gezogen, aber sie drehte sich schon um, sodass er ihr in die Augen schauen konnte. Mit halb geschlossenen Lidern schaute er zu ihr runter und zog sie an Stück dichter an sich. Aus seiner Kehle drang so etwas wie Schnurren, als sie seinen Namen sagte. Wie Musik in seinen Ohren. Eigentlich hätte er nie gedacht, dass er jemanden so lieben könnte – aber als er Farina getroffen hatte, hatte sich alles schlagartig geändert. Und sie hatte an ihm so viel geändert. Als sie ihn küsste, schloss er seine Hände um ihre Hüfte und beugte sich zu ihr runter. Doch sie löste sich viel zu früh von ihm und er schaute sie wieder an. Dann hob er sie hoch, sodass sie auf einer Höhe waren – und küsste sie erneut. Nicht so sanft, wie sie es bei ihm tat, aber dennoch konnte man seine Zärtlichkeit spüren. Auch wenn sie schon länger eine Beziehung führten, so war er immer noch vorsichtig. Er wollte sie nicht erschrecken… oder im schlimmsten Fall verschrecken. Schließlich löste er sich von ihr und schaute wieder zu ihr runter: ,,Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich vermisst habe?“, raunte er ihr ins Ohr und strich mit seinen Daumen über ihre Wange. Wie schön sie doch war. Das wurde ihm immer wieder, wenn sie bei ihm war… und was für ein Glück er hatte.
Kiara
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Thema: Re: Der Teich Fr Jun 20, 2014 7:49 pm
Farina
Sie genoss seine Berührungen und wünschte, sie hätten viel mehr Zeit für einander und müssten nicht ständig fürchten, entdeckt zu werden. Im selben Moment, als sie wieder daran dachte, überkam die Sorge sie und sie wollte sich von ihm lösen, als er sie hochhob und erneut küsste. Da konnte sie nicht anders und den Kuss erwidern. Sie fuhr mit ihren Händen durch seine hellen Haare und schloss ihre Augen. Sie liebte es, seine Haare zu berühren, durch sie hindurch zu fahren. Als er sich wieder von ihr löste, sah sie zu ihm auf und nickte bei seinen Worten. "Nicht halb so sehr wie ich dich", antwortete sie heiser und spürte ein Kribbeln da, wo er ihr über die Wange fuhr. Sie sah, dass ihre Hände leicht zitterten und legte diese dann auf seine Brust. Sie wusste nicht, was sie noch hätte sagen sollen, doch die Nähe zu ihm reichte ihr, um sich wohl zu fühlen. Wenn sie bei ihm war, fühlte sie sich frei, ungezwungen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hob sie ihren Kopf wieder und sah ihm in die grauen Augen, für welche sie morden würden. "Fast ein Jahr", murmelte sie dann, "sollten wir das nicht feiern?" Ein Grinsen bildete sich in ihrem Gesicht und sie ging in Gedanken schon durch, was sie da machen würden. Aber... sollten sie das überhaupt tun? Auffällig durfte es jedenfalls nicht sein! Aber ihnen würde schon noch etwas einfallen, davon war sie überzeugt. Sie ließ ihren Blick über das vertraute Gesicht von Adrian gleiten, über die hellen Haare und die grauen Augen, in denen sie sich immer und immer wieder verlor. Über seine Lippen, welche die ihren am liebsten erneut in Besitz genommen hätten und über die Kieferknochen.
Evan
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Thema: Re: Der Teich Fr Jun 20, 2014 8:04 pm
Adrian
Während sie sich küssten, spürte er ihre Hände in seine Haare und beinahe hätte er gestöhnt. Er mochte es, wenn sie ihn berührte. Wieder wurden seine grauen Augen sanfter, als sie ihre Hände auf seine trainierte Brust legte. Sein Oberteil spannte sich über den Bizeps und erneut spürte er das Kribbeln seiner Haut. Seine Augen schlossen sich kurz, als er das Gefühl genoss. Eine Weile sah sie ihn nicht an und er fragte sich wieso. Machte sie sich Sorgen? Wenn ja wusste er schon warum. Kurz drehte er den Kopf, aber hier war niemand. Weit und breit. Hätte sie sich nicht wieder zu ihm gedreht, so hätte er ihr Gesicht zu seinem gedreht. Eine Weile schaute er sie nur an, als sie dann meinte, dass sie fast ein Jahr zusammen waren: ,,Alles nur wundervolle Tage mit dir, Süße.“, meinte er und schaute sie liebevoll an. Seine Finger strichen an ihrem Hals entlang. Und wieder schien sie nachzudenken. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht: ,,Ich mag es, wenn du mich so ansiehst.“, erklärte er ihr und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Seine Hände ruhten nach wie vor auf ihren Hüften, zur Hälfte auf ihrem Hintern, was aber allerdings immer noch so war, weil er sie ja hochgehoben hatte. Aber er ließ sie da. Dann löste er sich von ihr und setzte sich unter einen Baum, wobei man diesen Platz vom Schloss aus nicht sehen konnte. Glücklicherweise. Seine große Hand klopfte auf seinen Schoss: ,,Komm zu mir, ich fühle mich einsam ohne dich.“, scherzte er und schaute ihr in das schöne Gesicht. Adrian hatte ihren Blick auf seinen Lippen gesehen und vermutete, dass es ihr ähnlich wie ihm ging. Am liebsten würde er gar nicht mehr aufhören sie zu küssen. Jedenfalls solange sie noch die Zeit dafür hatten. Denn wer wusste schon, wie lange das noch gut ging. Kurz huschte ein Schatten über sein Gesicht und er schaute weg. Was wäre wenn? Die Frage verdrängte er immer, aber immer öfter fand sie Oberhand in seinen Kopf. Was wäre wenn… Was wäre wenn er sie verlieren würde? Seinen Job würde er nicht nach trauern, auch wenn er ihn liebte. Aber Farina liebte er mehr. Viel mehr. Als er dann merkte, dass seine Miene sich verdunkelt hatte, schaute er sie wieder lächelnd an. Und wartete, dass sie zu ihm kommt.
Kiara
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Thema: Re: Der Teich Fr Jun 20, 2014 8:46 pm
Farina
Sie sah, dass Adrian sich umsah und hätte beinahe geseufzt. Diese Heimlichtuerei, das würde eine Sache sein, die zwischen ihnen stehen würde - oder sie nur noch näher zusammen brachte. Farina war sich nicht sicher, was genau nun der Fall war, aber sie war schwor sich, dass sie dafür kämpfen würde, dass es nicht zwischen ihnen stehen würde. Wie sie das machen wollte, wusste sie selbst nicht, aber darüber konnte sie auch später nachdenken. Als er dann meinte, jeder Tag, seit sie zusammen waren, sei ein wundervoller Tag gewesen, musste sie lächeln und nickte. Er hatte Recht, sie hätte sich nichts besseres vorstellen können als das, was sie schon zusammen erlebt hatten. Und ihr wurde wieder bewusst, was für ein Glück es war, dass Adrian hier war, dass er es auch mehr oder weniger ignorierte, dass es seinen Job kosten würde, was er hier tat. Aber für Farina bedeutete das nur, dass seine Gefühle echt sein mussten, denn wer sonst würde so etwas machen? Wer Frauen ausnutzen wollte, konnte das auch auf eine einfachere Weise machen. Als seine Finger ihren Hals entlang strichen, schluckte sie und spürte, wie sich Gänsehaut bildete. Diese eine Geste weckte in ihr mehr Wünsche als sie sich eingestehen vermochte. Bei seinen Worten, er würde es mögen, wenn sie ihn so ansah, meinte sie: "Ich kann es gerne durchgehend machen." Sie genoss seine Küsse, egal ob auf den Mund, die Stirn oder sonstwo. Umso mehr war sie überrascht, als er sich von ihr löste und rechnete im ersten Moment schon damit, dass jemand kommen würde. Doch dann sah sie, dass er sich nur unter einen Baum setzte und lachte leise bei seinen Worten. Schnell folgte sie ihm und setzte sich seitlich auf seinen Schoss. Sie wandte ihr Gesicht dem seinen zu und wollte etwas sagen, als sie sah, dass sich sein Gesicht verfinstert hatte. Sie sah nach unten auf den Boden und seufzte leise. "Sie wird immer gegenwärtig sein, nicht? Die Angst."
Evan
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Thema: Re: Der Teich Fr Jun 20, 2014 10:40 pm
Adrian
Sein Blick lag die ganze Zeit auf ihrem Gesicht. Als sie ihn angesehen hatte, mit dem Blick den sie immer an sich hatte, wenn der Gedanke aufkam, dass das eigentlich verboten war. Sein Herz schmerzte wenn er sie so sah, deshalb versuchte er immer zu vermeiden so auszusehen, wenn sie bei ihm war. Wenn sie wüsste, wie oft er schon gegen eine Wand geschlagen hatte, Bilder an die Wand geworfen hatte oder ähnliches, weil er nicht mehr weiter wusste. Warum musste das auch so kompliziert sein? Warum? Diese Frage hatte er sich schon zu oft gestellt und es hat meist damit geendet, dass er irgendwas kaputt gemacht hatte. Sei es ein Bild oder eine Beziehung. War sein Vater auch so gewesen? Hatte er auch ständig etwas zerstört, auch wenn es ihm was bedeutete? Schon alleine, weil sie sich dann ähnlich sein würden, lehnte er diesen Gedanken ab. Wenn er wie sein Vater sein würde… Nein. Stopp. So durfte er nicht denken, zumindest nicht wenn sie bei ihm war. Als sie sich dann auf ihn zu bewegte grinste er breit und ein wenig dreckig. Seine eine Hand schloss sich sofort um ihre Hüfte, während die andere auf ihrem Oberschenkel ruhte, wobei er sie ein Stück dichter an sich heran zog. ,,Wenn du nicht damit aufhören kannst mich anzustarren, werde ich verrückt.“, antwortete er erst jetzt auf ihre Aussage von vorhin. Und das stimmte wirklich. Sein Kopf legte sich auf ihre Schulter und eine Weile schaute er nur gedankenverloren in der Gegend rum und genoss ihre Wärme und Nähe. Er war ihr dankbar, dass sie das alles aushielt. Für ihr Alter war sie ziemlich reif was das anging. Und dafür liebte er sie umso mehr. Erst als sie das Thema, was er die ganze Zeit verdrängt hatte, ansprach, hob er den Kopf. Die Angst. Ja, das war sie. ,,Weißt du,“, meinte er, während er eine ihrer Haarsträhnen um seinen Finger wickelte; ,,Ich habe nur halb so viel Angst um mich, als um dich.“, gestand er ihr und ließ ihre Haare fallen. Da sie seitlich auf ihm saß, konnte er ihren Blick nur schlecht meiden, weshalb er es einfach nicht tat: ,,Aber Farina. Ich liebe dich und das reicht mir. Für dich würde ich jedes Risiko eingehen.“ Sein Daumen bewegte sich auf ihrem Oberschenkel hoch und runter, während er mit ihr geredet hatte und sein Blick hielt unverwandt den ihren stand.
Kiara
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Thema: Re: Der Teich Fr Jun 20, 2014 11:54 pm
Farina
Sie grinste bei seinen Worten, er würde verrückt werden, wenn sie nicht aufhören könnte ihn anzusehen. "Ich fürchte, das wirst du in Kauf nehmen müssen." Ihre Augen funkelten freudig und sie genoss das Gefühl, als er seinen Kopf auf ihre Schulter legte. Sie lehnte ihren Kopf widerum gegen seinen schloss kurz die Augen, um diese innige Zweisamkeit in aller Ruhe genießen zu können. Sie spürte den leichten, warmen Wind in ihrem Gesicht und wünschte sich, dieser Moment möge niemals enden. Doch sie war selbst Schuld daran, dass sich das Gespräch auf ein Thema verlagerte, das sie hasste. Ebenso war ihr allerdings klar, dass sie darüber reden sollten. Sie hatten es sowieso lange raus geschoben, vielleicht sogar zu lange. Als sie jedoch seine nächsten Worte hörte, stockte ihr der Atem. Sie ignorierte seine Spielerei mit ihren Haaren und sah ihn geschockt an. "Das kann doch nicht dein Ernst sein, Adrian!" Sie senkte kurz ihren Blick und sah ihn dann wieder an. "Für dich steht viel mehr auf dem Spiel als für mich! Du könntest deine Stelle hier verlieren! Mir dagegen kann kaum etwas passieren!" Sie sah ihn eindringlich an, sah ihm in die Augen und blinzelte kein einziges Mal. Als er dann weiter sprach, konnte sie direkt spüren, wie ihr Herz einerseits aus Liebe glühte, andererseits aus Angst und Sorge geradezu in Verzweiflung badete. Im ersten Moment fielen ihr auch keine Worte mehr ein, sie konnte Adrian nur anstarren. Sie schluckte und suchte krampfhaft nach Worten, doch ihr wollten keine einfallen. Sie spürte die Bewegung an ihrem Oberschenkel, doch ignorierte sie. Es war im Vergleich zu seinen Worten wie ein unbedeutendes Detail. Sie schloss kurz die Augen, nur um sie gleich wieder zu öffnen. Schließlich sagte sie: "Aber bin ich es wert, das hier zu riskieren?" Sie machte mit ihrem Arm eine Schlossumfassende Bewegung. "Würdest du das hier aufgeben? Nur für die wenigen Momente, die wir haben können?" Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass er hier weggeschickt werden würde, wenn sie zusammen erwischt wurden. Nicht nur, dass sie ihn verlieren würde - er würde seine vertraute und auch geliebte Umgebung verlieren, seinen Job hier. "Adrian, ich liebe dich auch..." Ihre Stimme versagte und ihre Hand zitterte. Sie sah ihm in die Augen, voller Liebe und auch Sorge um ihn. Sie hob ihre Hand und legte sie um seinen Hals, beugte ihren Kopf vor und lehnte ihre Stirn gegen die seine. Jetzt waren ihre Münder sich so nahe, dass Farina sich beherrschen musste, um nicht einfach ihre Lippen gegen seine zu pressen. "Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt." Ihr war durchaus bewusst, dass mit ihren Worten das Problem nicht gelöst werden konnte, im Gegenteil. Doch sie vermutete, dass es sowieso keine Lösung dafür gab, oft genug hatte sie darüber nachgedacht und war zu keiner Idee gekommen. Aber sollte es wirklich so sein? Sollte er alles für sie riskieren? Nein, das wollte sie nicht! Doch sie wusste, das er das gerade tat... und sie bestärkte ihn nur dabei, wenn sie hier, so nah bei ihm, ihre Liebe zu ihm gestand. Ihr kam ein Gedanke, wie sie das beenden könnte, doch das.... das konnte sie nicht. Und dennoch.... war es nicht ihre Pflicht, das zu tun? Wenn sie ihn wahrlich liebte, sollte sie nicht ein Opfer bringen und dafür sorgen, dass er nicht mehr Gefahr lief, seine Stelle, sein Zuhause zu verlieren?
Evan
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Thema: Re: Der Teich Sa Jun 21, 2014 2:28 pm
Adrian
Während er sprach, schnürte sich seine Kehle immer weiter zusammen, dennoch hatte er es irgendwie geschafft zu reden. Aber er hatte das Gefühl, dass sie nicht ganz verstand, was er alles für sie aufgeben würde. Als sie ihn geschockt anschrie, dass das nicht sein Ernst sein konnte, lächelte er schief. Er hob seine Hand zu ihrem Gesicht und legte sie sanft auf ihre Wange, sein Blick wurde weicher und sein Daumen strich über ihre zarte Wange: ,,Farina, ich würde alles für dich tun – mein Job ist mir nicht so wichtig wie du es bist.“, erklärte er mit rauer Stimme und lächelte schwach. Klar, er konnte ihre Sorge verstehen, aber er würde niemals aufhören können mit dem hier. Wenn er sie nicht mehr sehen könnte, oder nicht mehr mit ihr zusammen sein könnte, würde seine Welt zusammenbrechen und ob er das schaffen konnte, wusste er ehrlich nicht. Seine Welt drehte sich um das Mädchen auf seinen Schoss. Er liebte sie mehr als sein Leben, aber manchmal fragte er sich, ob das so wichtig war. So oft hatte er die Zweifel gehabt – nicht an ihr – sondern an dem was sie hier taten. Und auch wenn sie meinte, dass es ihn mehr schadete, so wusste er, dass es nicht so war. Würde Maria das hier mitbekommen, wäre die Hölle los. Farina würde hart bestraft werden… oder sie müsste das Heim verlassen. Farina sollte nicht denken, nur weil sie das Kind hier war, dass Maria ein Auge zudrücken würde. Dafür kannte er sie zu gut, um das verneinen zu können. Leider. Erst als sie fragte, ob sie ihm denn so viel wert war, schaute er sie leicht verwirrt an. Hatte er ihr nicht oft genug gesagt, dass er für sie um die Welt reisen würde? Als all das hier angefangen hatte, wusste er worauf er sich einließ. Dass das nicht einfach werden würde. Aber seine Liebe hatte ihm die Zweifel genommen. Reichte ihr das nicht? Eine Weile wusste er nicht, was er sagen sollte, auch nicht, als sie meinte, dass sie ihm mehr als alles auf der Welt liebte. Seine Augen schlossen sich, als sie ihre Stirn gegen seine legte und er war sich sicher, dass sie hören konnte wie sein Herz raste. Erneut legte er seine Hand an ihre Wange und lächelte. ,,Farina… du bedeutest mir mehr als mein Leben. Du hast mich zu dem gemacht, der ich jetzt bin. Du hast mich damals aus dem Sumpf geholt in den ich versunken war – und dann fragst du mich, ob ich das wirklich riskieren würde? Ob ich mir wünschte, dass es anders wäre? Ja. Aber dennoch…. Die Momente die wir haben sind perfekt. Und wenn ich dich nur selten sehen kann, so nehm ich das in Kauf… solange du weißt, dass ich dich liebe reicht mir das.“ Seine Hand rutschte an ihren Nacken und er drückte seine Lippen auf ihre. Sie sollte endlich schweigen. Und anders konnte er ihr nicht zeigen, dass sie leise sein sollte. Abgesehen davon hätte er es nicht lange ausgehalten, wenn ihre Münder so dicht aneinander waren und sie nicht auf seinen spüren konnte. Noch immer liebte er es ihre weichen Lippen zu küssen. Das Gefühl, wie beim ersten Kuss der beiden, war immer noch da. Dieses kleine Feuerwerk, was sich in seinen Bauch ausbreitete und ein unglaublich warmes Gefühl hinterließ. Doch der schönste Moment ist der, wenn ihre Lippen kurz davor waren sich zu berühren und dieser ‘Trommelwirbel‘ entstand, so wahnsinnig hatte er das noch nie verspürt. Bei keiner der Mädchen, die er geküsst hatte. Farina aber war… anders. Sie löste in ihm Dinge aus, die er vorher noch nie verspürt hatte. Wunderbar schöne Dinge…
Zuletzt von Evan am Sa Jun 21, 2014 6:56 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Kiara
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Thema: Re: Der Teich Sa Jun 21, 2014 3:56 pm
Farina
Sein Lächeln war wie bezaubernd und sie konnte nicht anders als es ebenfalls zu tun. Es verschwand jedoch sofort wieder aus ihrem Gesicht, als er meinte, sie sei ihm wichtiger als sein Job es war. Das konnte er doch nicht wirklich so meinen... Doch wenn sie ihm ins Gesicht, in die Augen, sah, wusste sie, dass er es tatsächlich so empfand. Wie konnte das möglich sein? Wie konnte er sie so sehr lieben, dass er alles aufgeben würde? Nun - es war ja nicht so, als ob es ihr anders ginge, aber trotzdem, sie war ja nicht er... Jedes Mal, wenn sie in seine Augen sah, drohte sie sich in dem Grau zu verlieren und jedes Mal, wenn er sie berührte, wünschte sie sich, es möge niemals enden. War er nicht bei ihr, träumte sie davon, er würde zu ihr kommen und verfluchte die Umstände, die es verhinderten, dass sie öfter zusammen sein konnten. Küsste er sie, war es, als ob alles um sie herum verschwinden würde und es nur noch sie beiden gab - selbst die Sorgen waren dann unwichtig. Als er ihr über die Wange strich, musste sie sich beherrschen, dass sie nicht die Augen schloss, sich an ihn lehnte und einfach vergaß, worüber sie sprachen, sondern dass sie sich auf die Worte konzentrierte. "Das sollte er aber. Ohne ihn hast du kein Zuhause mehr." Und das war nur einer der vielen Folgen, die auftauchen würden, würden sie erwischt werden. Sie sah seinen verwirrten Blick auf ihre Worte hin, ob sie ihm so viel wert sei, dass er das alles aufgeben wolle. Was war an dieser Frage unverständlich gewesen? Sie legte ihren Kopf ein wenig schief und glaubte mit einem Mal zu begreifen, was der Grund für seinen Blick war. Sie schien ihm absurd. Als er dann seine Hand wieder auf ihre Wange legte, schluckte sie. Würde er das noch öfter machen, würde sie bald nie wieder etwas anderes als ein Kribbeln dort spüren. Während seinen Worten jedoch biss sie ihre Zähne immer fester zusammen. Sie bewegten sie, auch wenn sie schon zuvor gewusst hatte, dass er sie liebte - aber so ausgedrückt hatte er es nur selten. Aber sie wollte das auch nicht so. Sie wollte nicht, dass sie ihm mehr als sein eigenes Leben bedeutete! Sie schwieg erst einmal, nachdem er geendet hatte und ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. Aber sie hätte nicht einmal etwas sagen können, da er sie daraufhin küsste. Es war, als ob ihre Herz explodieren würde, wie jedes Mal, wenn er das tat. Sie erwiderte den Kuss voller Leidenschaft, ließ ihre Hand in seinem Nacken nach oben wandern, bis sie bei seinen Haaren angekommen war. Es war wie automatisch, sie konnte nicht gegen den Impuls ankämpfen, durch seine Haare zu fahren. Sie hob nun ihren zweiten Arm und umschlang damit seinen Oberkörper, glitt mit ihren Fingern über sein Shirt, spürte darunter seinen kräftigen Körper. Am liebsten hätte sie es hoch geschoben und ihre Hand über seine Haut fahren lassen, doch sie wusste nicht, ob er das wollte und ließ es daher. Schließlich löste sie sich wieder von ihm, blieb allerdings mit ihrem Gesicht direkt vor seinem. "Solange du mir versprichst, dass du - wir - vorsichtig bleiben." Sie hatte gemerkt, dass er nicht mehr darüber reden hatte wollen und beschloss, das Thema zu wechseln, wenn es auch ein wenig sehr unpassend war. Sie ging mit ihren Gesicht zurück und sah Adrian fragend an. "Ich hab gehört, wir haben heute Neuankömmlinge?"
Evan
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Thema: Re: Der Teich Sa Jun 21, 2014 8:25 pm
Adrian
Ihre Worte, dass er dann kein Zuhause mehr hatte, traf ihn unerwartet hart, sodass er den Blick abwenden musste. Das hier – das Schloss und die Menschen bedeuteten ihm viel – und wenn er das verlieren würde… Doch selbst deswegen würde er Farina nicht verlassen. Für keinen Preis der Welt. Dafür liebte er sie zu sehr. Dafür hatte sie zu viel an ihm geändert… Und er könnte es nicht ertragen sie nur noch so anzusehen, als wäre nichts zwischen ihnen passiert. Als hätte es all die schönen Dinge nicht gegeben. Jetzt sah er sie wieder an: ,,Das ist mir egal.“, war alles was er rausbrachte, weil er sie ja dann küsste. Als sie seinen Kuss voller Leidenschaft erwiderte und erneut ihre Finger in seinen braunen Haaren vergrub, sanken seine Hände an ihren Hintern und er zog sie noch dichter an sich. Eigentlich waren die beiden noch nie… weiter gegangen, aber er wollte sie zu nichts drängen. Schon alleine weil er nicht wusste, ob sie überhaupt für sowas bereit war und wie viel Erfahrung sie überhaupt mit sowas hatte. Leider viel zu schnell löste sie sich von ihm und sein Blick wurde weicher, als sie meinte, dass er – dass sie beide – vorsichtig sein sollte: ,,Ich bin immer vorsichtig, mein Herz.“, murmelte er an ihrem Ohr und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals, nur damit sie nicht sah, wie sehr ihre vorherigen Worte ihn beeinflussten. Eigentlich wollte er sein Zuhause nicht verlieren… sonst hatte er ja nichts. Seine Mutter war ja nicht mehr da und seinen Vater kannte er nicht. Freunde außerhalb des Schlosses hatte er nicht. Eigentlich hatte er nur Farina und sie war ihm wichtiger als er es glauben konnte. Doch dann schob sie ihren Kopf weg und er musste sich zwingen zu lächeln. Sie schaute ihn unverwandt an, also erwiderte er ihren Blick und hoffte, dass sie ihm es nicht ansah. Er wollte nicht, dass sie sich noch mehr Sorgen machte. Das tat nicht gut. ,,Ich glaube schon, aber momentan ist es nicht wirklich meine Aufgabe mich um die Neuen zu kümmern“, lachte er und strahlte wieder. Mit seiner Hand strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schaute sie nachdenklich an. Würde es immer so schwer sein? Er hoffte stark, dass es nicht so war… aber um ehrlich zu sein, konnte er sich diese Frage leicht beantworten: Nein, es würde nie leicht sein, solange sie beide hier noch im Schloss waren. Sie würden sich nur heimlich treffen können und sonst so tun, als würden sie sich nicht kennen. Ihm viel es immer schwer, sich zusammen zu reißen, wenn einer seiner Kollegen anwesend war und sie beide in einem Raum waren. Oder eines der anderen Heimkinder. Es war nicht immer leicht, seine grauen Augen normal aussehen zu lassen, wenn sie in der Öffentlichkeit waren… anstatt wie hier, wo er ihr manchmal viel zu offen zeigte was er fühlte. Und immer hoffte er, dass ihm irgendwann etwas einfiel um das zu verhindern… doch das war viel schwerer als er gedacht hätte. ,,Wird es je einfach sein?“, rutschte es ihm heraus und bereute sofort seine Worte. Er war es doch, der nicht mehr darüber reden wollte! Verdammt nochmal! Am liebsten hätte er jetzt frustriert gegen den Baum geschlagen, an den er lehnte, riss sich aber zusammen und schaute Farina an.
Kiara
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Thema: Re: Der Teich So Jun 22, 2014 2:15 am
Farina
Sie hatte es gesehen, wie er den Blick abgewandt hatte, als sie auf sein Zuhause angesprochen hatte. Sie sah das als Bestätigung dafür, dass sie Recht hatte, wenn sie sagte, dass ihm dieser Ort hier mehr als alles andere bedeuten sollte. Dass er das nicht so leichtfertig wegwerfen durfte. Als er sie küsste und sie durch seine Haare fuhr, spürte sie durchaus, wie er sie näher an sich drückte, doch sie zwang sich, nicht zu viel hinein zu interpretieren. Aber trotzdem fragte sie sich, ob er etwas dagegen hätte, oder besser gesagt, ob er es wollte. Als sein Mund neben ihrem Ohr war und sie seinen Atem an ihrer Haut spüren konnte, hielt sie den Atem an, aber nicht, weil es unangenehm war, sondern eher im Gegenteil, sie genoss es, wenn er so nahe bei ihr war. Als sie ihn dann gefragt hatte, ob heute Neuankömmlinge kommen würden und dabei ihm ins Gesicht gesehen hatte, konnte sie in seinen Augen sehen, dass er es nicht so leicht nahm wie er getan hatte, trotz seines strahlenden Gesichts. Zu sehen, wie sehr ihn das beschäftigte, zog sie runter, egal wie wenig sie darüber sprachen. Sie sah ihm noch immer in die Augen, bis sie es nicht mehr aushielt und den Kopf zur Seite drehte, sodass sie jetzt den Teich im Blick hatte, die Seerosen und das Schilf. Auf seine Worte hin, dass die Neuen nicht zu seinem Aufgabenbereich gehören würden, nickte sie und vergaß das Thema augenblicklich auch schon wieder. In ihrem Gehirn gab es nur einen Gedanken: Durfte sie es zulassen, dass er wegen ihr das alles hier riskierte? Auch wenn sie die Antwort dieser Frage schon wusste, war es nicht leicht, das zu akzeptieren. Und noch schwerer war es, sich zu überlegen, wie sie das vermeiden sollte. Eine Stimme in ihr wies immer wieder darauf hin, dass er gesagt hatte, sie wäre das wert und er könne sich nichts besseres als die Momente, in denen sie zusammen seien, vorstellen. Eine andere Stimme jedoch unterdrückte die erste und bellte die ganze Zeit, dass sie, wenn sie ihn wirklich liebte, auf ihn achten sollte, das Beste für ihn wollen sollte. Und das wollte sie natürlich, doch war es nicht das, wenn sie bei ihm war? Wenn sie ihn küsste und ihm immer wieder versicherte, dass sie ihn liebte? Nein. Sie taten es heimlich, gegen die oberste Regel, die hier herrschte. Niemand wusste davon oder durfte davon wissen. Bei jedem Treffen bestand die Gefahr, dass das, was sie taten, aufgedeckt wurde und Adrian seinen Job verlor. Sie würde schlimmstenfalls vom Heim ausgewiesen werden, doch war das bedeutend? Dieses Heim hier, es war nicht ihr Zuhause, auch wenn man ihr das einreden wollte. Ihr Zuhause war bei ihrer Mutter, auch wenn diese anderer Ansicht war. Aber das war ein anderes Thema. Tatsache war nur, dass es ihr egal wäre, würde sie das Heim wechseln müssen. Na gut, egal wäre es ihr nicht, denn das würde zugleich bedeuten, dass sie von Adrian weggehen müsste und wenn das passierte, würde eine Welt für sie zusammen brechen. Sie konnte sich kein Leben ohne ihn vorstellen. Wie würde sie sich fühlen, wenn sie morgens aufwachen würde und nicht die Gewissheit haben könnte, dass sie ihn an diesem Tag sehen konnte? Er war etwas wie ein ... zweites Herz? Sie liebte ihn über alles und würde auch alles für ihn tun, um ihn zu sehen, berühren zu können. Um mit ihm sprechen zu können und seine Lippen auf ihren zu spüren. Sie fragte sich immer wieder, wie es möglich war, dass jemand ihr so wichtig sein konnte, dass sie ihr Leben für ihn geben würde - aber wie man sah, war es das tatsächlich. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Adrian etwas sagte. Sie wandte ihre Augen wieder ihm zu und hielt bei seinen Worten erneut die Luft an. Sie hatte es doch gewusst! Er hatte tatsächlich seine Probleme mit dieser Situation! Doch hätte sie sich das nicht denken können, dass er das nicht wollte, egal wie oft er gesagt hatte, er wolle es nicht anders? Sie wusste selbst, was er riskierte - und er auch. Und doch hatte er nie eine solche Frage gestellt. Nach einer gefühlten Ewigkeit stieß sie die angehaltene Luft aus und atmete in tiefen Zügen weiter, sagte jedoch nichts. Sie wusste einfach nicht, was sie hierzu sagen sollte. Sie dachte wieder daran, das ganze einfach zu beenden. Damit wären ihre Probleme gelöst und sie müssten sich nicht jeden Tag fürchten. Doch war sie dazu imstande? War der Preis für die Gewissheit seines Zuhauses zu hoch? Aus ihrer Sicht vielleicht, doch sie fragte sich, was in ihm vorgehen mochte. Ihm bedeutete dieser Ort hier viel mehr als ihr... Sie sah ihn an, rang mit sich selbst. Sie liebte ihn... und doch konnte ihre Liebe sein Verderben sein. Sie wusste nicht, ob sie es aushalten würde, ihm nicht mehr mit einer solchen Leidenschaft entgegen kommen zu können - und doch wäre es das beste für ihn. Es würde ihr das Herz brechen, wenn sie das täte, was sie vorhatte - und ihm? Sie sah in seine Augen und wusste, dass es ihm genauso gehen würde. Doch sie würde es tun. Sie musste es einfach tun! Sie durfte nicht so egoistisch sein und Adrian nur wegen ihren Gefühlen ins Verderben laufen lassen! Sie atmete tief durch und rückte dann mit einem Mal von ihm ab, glitt von seinem Schoss und kniete nun vor ihm, sah ihn an. "Ob es je einfach sein wird? Wie oft hast du dich das schon gefragt? Lass mich raten - jeden Tag. Öfter? Wahrscheinlich." Sie schluckte und senkte kurz ihren Blick, nur um ihn gleich wieder zu heben. "Willst du meine Meinung dazu wissen?" Sie machte eine kurze Pause. "Nein, das wird es nicht. Es wird nie einfach sein. Wir werden uns jeden Tag sorgen müssen, bei jedem Treffen achtsam sein müssen. Wir werden nie offen zeigen können, was wir füreinander empfinden." Sie stockte. Würde er sie tatsächlich gehen lassen, wenn sie ihm noch einmal sagte, wie sehr sie ihn liebte? Sollte sie nicht eher so tun, als würde sie das ganze hier nicht mehr wollen? Als wäre er es ihr nicht wert, tagtäglich in Sorge zu leben? Oder - als ob gerade das es gewesen wäre, wieso sie sich erst auf ihn eingelassen hatte? Weil es vielleicht interessant gewirkt hatte? Aber kam er sich dann nicht ausgenutzt vor? Würde er sie dann daraufhin nicht hassen? Vielleicht... war genau es genau das, was sie tun sollte. Er sollte sie hassen, dann bestünden die Gefahr nicht weiterhin, dass er sie überreden würde, sie solle bei ihm bleiben. "Falls unser Empfinden uns nicht täuscht. Weißt du, manchmal denke ich, dass es das ganze nicht wert ist." Es kostete sie alle Kraft, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben und beinahe wäre sie gebrochen, doch Farina zog ihre Kraft aus der Gewissheit, dass das, was sie machte, das Richtige war. Es ging um seine Zukunft, um sein Zuhause. Etwas, das mehr zählte als sie. "Ich meine, es ist schon die Faszination am Spiel - diese Heimlichtuerei, das Verstecken. Aber das geht ja jetzt schon ein Jahr, mittlerweile ist es nur noch dasselbe." Mit jedem Wort, das sie sagte, fiel ein Stück ihres Herzens zusammen und doch sprach sie weiter, mit ausdruckslosen Augen und emotionsloser Stimme. "Du bist ein netter Kerl, Adrian, aber mehr ist es nicht. Ich denke, du solltest dich lieber wieder auf andere Dinge konzentrieren." Sie atmete tief durch, nahm all ihre Kraft zusammen und sprach die nächsten Worte aus, die die letzten ihrer 'Rede' sein sollten: "Mit Liebe hat das hier nichts mehr zu tun - gut möglich, dass es dir so vorgekommen ist, aber ehrlich mal, aus welchem Grund sollte ich dich lieben?" Jetzt war es getan. Ihr Herz bestand nun aus zwei Teilen und sie hatte es sich selbst zugefügt. Sie hatte den einzigen Mann, den sie jemals über alles geliebt hatte, von sich gestoßen und ihn dazu gebracht, sie zu hassen, zumindest war sie davon überzeugt, dass er das nun tun würde. Sie kniete noch immer vor ihm und sah ihn an, doch es fühlte sich an, als ob alle Kraft aus ihr gewichen wäre, alle Gefühle aus ihrem Gesicht verschwunden wären und - als ob ihr Herz aufgehört hätte zu schlagen. Und doch blieb sie, wo sie war, aufrecht, ernst.
Evan
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Thema: Re: Der Teich So Jun 22, 2014 12:34 pm
Adrian
Er könnte sich selber hassen in diesen Moment. Selbst ein Blinder hätte sehen können, dass Farina gesehen hatte, was ihre Worte bei ihm ausgelöst hatten. Das sah er an ihrem Blick, in ihren schönen Augen. Warum war er auch so dämlich? Wieso hätte er das nicht ahnen können? Jetzt machte sie sich nur weiter Sorgen und er war schuld. Sein Herz tat weh, als sie ihn so ansah und wenn er könnte würde er es rückgängig machen. Aber es war passiert… und sie hatte es gesehen. Wenn er könnte, würde er sie jetzt einfach in den Arm nehmen und hoffen, dass sie diese Sache einfach hinter sich lassen würden. Aber so einfach war das nicht. Das war das hier alles nicht… Dennoch, reichte nicht seine Liebe, dass alles zu vergessen und einfach die Momente, die sie hatten? Auch wenn es noch so wenige waren? Für ihn war die Antwort klar: Ja. Ihm war es egal, wenn sie ihre Liebe nur verstecken konnten. Es war ihm egal, was er alles riskierte – was sie riskierte. Was für ihn zählte war einzig und alleine sie. Niemand sonst. Farina war die erste Frau, die er wirklich geliebt hat. Verdammt… was sie alles für ihn getan hat. Damals, als er angefangen hat, hier als Betreuer zu arbeiten, war er nicht der, der er jetzt ist. Der Tod seiner Mutter und der Gedanken, dass er so wenig für sie da gewesen war, hatte an ihm schlimmer als jemals zuvor genagt. Eigentlich war er wie eine traurige Wolke durch die Flure geschwebt. Bis er sie dann kennengelernt hatte. Sie war es, die es geschafft hatte, dass er lieben konnte. Und das er es vergessen konnte, dass er seine Mutter im Stich gelassen hatte, als sie ihn am meisten gebraucht hatte. Das würde er ihr auf Ewig danken. Als er seine Frage gestellt hatte, konnte er genau sehen, wie… geschockt sie war? Richtiges Wort hin oder her… aber er konnte sehen was sie bei ihr auslösten. In ihren Augen konnte er den kleinen Konflikt sehen. Konnte sehen wie sie die Luft anhielt. Er würde jetzt alles vermasseln. Da war er sich sicher. Und das schlimmste war: Er konnte nichts dagegen tun. Weder dagegen, dass sie sich jetzt Gedanken über irgendwas machte, was er nicht erahnen konnte. Noch dagegen, dass das hier irgendwann aufgedeckt werden würde. Er konnte nicht zaubern und machen, dass es einfach werden würde. Es würde immer schwer sein. Solange die beiden hier im Internat waren. Weglaufen war keine Lösung, auch wenn er schon oft daran gedacht hatte, einfach die Hand von Farina zu nehmen und von hier zu verschwinden. Irgendwo anders ihr Leben zu verbringen und endlich ihre Liebe der ganzen Welt zeigen zu können. Aber auch das würde es nicht ändern. Man würde sie immer schräg anschauen. Adrian konnte sehen wie sie mit sich haderte und in dem Moment als sie ihren Blick abwandte, spürte er wie sich sein Herz ein Stück weiter zusammen zog. Seine Kehle schnürte sich zu und er hatte das Gefühl zu ersticken. Als sie von seinem Schoss rutschte und sich vor ihn hin kniete, wollte er sie wieder zurück holen und ihr sagen, dass sie einfach ihren Mund halten sollte und vergessen sollte, was er gesagt hatte. Dass es ihm egal war, ob es einfach oder schwer war. Das ihm das hier alles egal war – nur sie nicht. Dass er nie wollte, dass sie sich Sorgen machte. Aber das Leben war nicht fair. Es gab keinen Knopf den man drücken konnte, damit die Zeit sich zurück spulte und er nochmal von vorne anfangen konnte. Das war nicht möglich, also musste er zu sehen, wie alles um ihn herum zunehmend zusammen brach. Die Frage ‘Was wäre wenn‘, die er sich so oft gestellt hatte schien nun nicht nur in seinen Kopf die Oberhand zu gewinnen, sondern hier. In der Realität. Und Farina hatte sich wohl dieselbe Frage gestellt, so wie er es stets getan hatte. Erst als sie den Mund aufmachte und anfing zu sprechen, sprang er aus seinen Gedanken zurück. Auf ihre Frage fand er keine Antwort. Ja, er hatte es sich schon oft gefragt, aber das hieß doch nicht, dass er an ihrer Beziehung zweifelte. ,,Farina, ich…“, weiter kam er nicht, denn sie redete weiter. Ja, er war so ziemlich derselben Meinung, aber es änderte weder seine Gefühle noch den Glaub en an ihrer Beziehung. Aber… hatte sie dasselbe Gefühl? Nach ihren Worten und auch dem Ausdruck in ihren Augen, war er sich da nicht mehr so sicher. Zweifelte sie an ihm? Das sie gerade genauso mit sich kämpfte, konnte er nicht wissen und um ehrlich zu sein, zeigte ihr Gesicht nichts der Gleichen. Jedes Wort, das sie aussprach, traf ihn wie ein Schlag und man konnte ihm genau ansehen, wie sein Herz brach. In seinen Blick lag tiefer Schmerz und seine Hände fingen an zu zittern. Ich meine, es ist schon die Faszination am Spiel - diese Heimlichtuerei, das Verstecken. Aber das geht ja jetzt schon ein Jahr, mittlerweile ist es nur noch dasselbe. Das durfte nicht wahr sein… immer wieder kniff er sich in den Arm. Wollte aufwachen aus diesem Albtraum. Aber es gab kein Erwachen. Es war, als wäre ihre Worte ein Krieger, der eine Mission hatte: Ihn nieder zu strecken. Jedes dieser Worte verletzte ihn mehr und jedes Mal war es so, als würde man ihm den Boden unter den Füßen reißen. Als würde er immer tiefer fallen und erneut in einen Sumpft aus Schmerz und Trauer, sowie Wut über seine eigene Dummheit, versinken. Aus welchem Grund sollte ich dich lieben?. Das gab ihm den Rest. Er hörte förmlich, wie sein Herz in tausend Teile zersprang. Fassungslos schaute sie an, die Augen glasig. Auch wenn er den Tränen nah war, verkniff er sich das Weinen und schaute sie weiterhin an. Sein Kopf fühlte sich leer an. Sein Herzschlag war nur noch dumpf. Und alles, was er glaubte zu wissen über die Frau, die vor ihm hockte, schien nichtig und falsch zu sein. Sie hatte ihn nur ausgenutzt. Das wurde ihm schmerzlich bewusst. Wie konnte man nur so blind sein und sich fast ein ganzes Jahr lang in einen Menschen täuschen? Warum hatte er ihr wahres Gesicht nie gesehen? Entweder war sie einfache eine gute Schauspielerin… oder er war einfach nur zu sehr damit beschäftigt Farina zu lieben – oder zumindest die, die sie zu ein schien. Doch jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sie hatte ihn nie geliebt. ,,Weißt du, ich wünschte ich könnte dich für das was du getan hast, hassen. Aber das kann ich nicht. Ich kann dich nur bemitleiden, dass du so ein schrecklicher Mensch bist.“, seine Stimme war so rau, als hätte er Jahre nicht gesprochen. Ohne sie anzusehen stand er auf und schaute auf sie runter: ,,Ein schönes Leben noch.“, damit ging er an ihr vorbei. Und mit jedem Schritt, den er sich von ihr entfernte, wurde die Kluft in seinen Herzen größer.
--> Sein zimmer
Kiara
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Thema: Re: Der Teich So Jun 22, 2014 2:23 pm
Farina
Sie sah ihm in die Augen, während sie sprach, beobachtete ihn so genau, als könnte er von einem Augenblick auf den anderen verschwinden, wenn sie einen Moment nicht acht gab. Sie sah den Schmerz in seinen Augen, so groß, dass sie schlucken musste. Sie verloren ihren Glanz, wurden mit jedem Wort glasiger und sie musste dennoch weitersprechen. Es tat ihr so leid, was sie tat, doch es ließ sich nicht ändern. Ihre Hände zuckten, wollten sein Gesicht in sie nehmen und den Schmerz aus seinen Augen verschwinden lassen. Sie wollte seine Hände halten, um das Zittern aus ihnen zu vertreiben, ihn berühren und ihm zeigen, dass sie das nicht so wollte, nicht so meinte.... dass es nicht so war! Und doch hielt sie etwas zurück und zwang sie, weiter zu sprechen. Sie spürte, wie sich etwas in ihr festsetzte und an ihr nagte, sie mehr und mehr auffraß, je länger sie in seine Augen sah. Es schien ihn zu zerstören, ihn nieder zu werfen. Fassungslosigkeit ergriff seine Augen und sie hielt es nicht mehr aus, sah zu Boden. Der war wenigstens gefühlslos. Es erschreckte sie, mit welch einer Leichtigkeit er sich von ihren Worten überzeugen ließ. Dass er tatsächlich glaubte, sie hätte ihm das ganze Jahr nur etwas vorgespielt. Hatte sie ihm nicht immer und immer wieder gezeigt, wie sehr sie ihn liebte? Sie hatte erwartet, dass er ihr widersprechen würde, ihr sagen würde, dass er das nicht glauben würde. Doch offensichtlich wusste er nicht, wie überwältigend ihre Gefühle für ihn waren und das schmerzte sie. Hätte sie ihm das in all der Zeit deutlicher zeigen sollen? Ja... Als er dann seine Stimme anhob, blickte sie ihn wieder an, in der Hoffnung, er möge sagen, dass sie das nicht ernst meinen konnte - sie wusste nicht, ob sie es durchgehalten hätte, ihre gleichgültige Miene aufrecht zu erhalten, doch tief in ihrem Inneren wünschte sie sich genau das. Dass sie ihm sagen konnte, dass das alles nicht wahr war. Dass es krankhaft scheinen würde, wenn sie ihm im einen Augenblick noch sagte, er hätte ihr nie etwas bedeutet und nach seinen Worten sofort wieder eingeknickt wäre und gestehen würde, es wäre nicht ernst gemeint gewesen, daran dachte sie nicht. Bei seinen Worten jedoch öffnete sie ihren Mund, nahe dran, einen Laut über die Lippen entweichen zu lassen, der eine Mischung aus einem Schluchzen und Keuchen war, doch es kam nichts. Sie konnte ihn nur ansehen, im Bewusstsein, dass sie daran Schuld war. Es war ihr zuzuschreiben, dass er verletzt war - wahrscheinlich schlimmer, als sie sich vorstellen zu vermochte - und ebenso, dass er nun ging. Es war genau das, was er auch tun sollte. Sie sah ihm hinterher, als er ging und konnte sich im ersten Moment nicht bewegen, es war, als hätten all ihre Muskeln versagt. Erst, als er weg war, blinzelte sie und erhob sich langsam, wie in Zeitlupe. Als sie schließlich stand, musste sie sich sofort wieder am Baum abstützen, da ihre Beine sonst den Dienst versagt hätten. Ihre Lippen begannen zu zittern und eine Welle der Trauer überfiel sie, sodass sie aufkeuchte und sich mit dem Rücken an den Baum lehnen musste. Langsam ließ sie sich zu Boden gleiten und kam schließlich kroch ein Schluchzen über ihre Lippen. Sie hielt ihre Hände vor ihr Gesicht, bis sie eine Flüssigkeit spürte - es waren Tränen. Und sie wurden immer mehr, bis ihre Hände und ihr Gesicht fast vollständig nass waren. Und trotzdem flossen sie weiter. Was war das für eine Scheiß-Welt?! Wieso konnte nicht einfach alles so sein wie es sollte? Wieso konnte sie nicht einmal nachdenken, bevor sie ihr Leben zerstörte? Wieso fügte sie dem Mann, den sie liebte, schlimmere Verletzungen zu als er selbst es hätte tun können? Er hatte das nicht verdient! Er hatte nicht verdient, dass sie ihn so behandelte! Sie schluchzte erneut und versank völlig in Selbstmitleid. Wenigstens war es jetzt vorbei, er konnte sich eine andere Frau suchen, die ihn so behandelte, wie er es werden sollte! Die ihm zeigte, was geliebt zu werden bedeutete und seine Gefühle nicht so schändlich verletzte wie sie! Natürlich liebte sie ihn, aber hatte sie ihm das jemals gezeigt? So wie er es ihr gezeigt hatte? Farina saß eine gefühlte Ewigkeit am Baum und ließ ihren Tränen freien Lauf, bis keine mehr kamen. Und trotzdem blieb sie sitzen, ihr Gesicht in ihren Händen verborgen und die Knien anzogen. Ihr Herz fühlte sich an - nein, welches Herz denn? Es war, als ob sie keines mehr hätte, als ob Adrian es mitgenommen hätte, als er gegangen war. Schließlich nahm sie ihre zitternden Hände vom Gesicht und sah sich um, spürte den Wind, der ihr Gesicht umspielte und stand auf, langsam, aber sie tat es. Sobald sie wieder auf ihren Beinen stand, schloss sie ihre Augen und fragte sich, was sie nun tun sollte. Das nächstliegendste war, in ihr Zimmer zu gehen, doch sicherlich waren ihre Zimmergenossen dort, Angelina, Antonia und Aryn. Und ob sie jetzt Lust auf Gesellschaft hatte, wusste sie wirklich nicht. Aber was sollte sie denn sonst tun? Dumm hier rum stehen und in Selbstmitleid versinken? Nein.... Ablenkung war vermutlich das beste, was sie haben konnte. Also riss sie sich zusammen und ging mit möglichst festen Schritten auf das Schloss zu.
---->Ihr Zimmer
Kyle
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Thema: Re: Der Teich Sa Jun 28, 2014 4:28 pm
Ian
<-----Musikraum
Ian spaziert ganz lässig zum Teich hinunter. Er dachte andauern an Bella. Was sie wohl noch gesagt hat? , dachte er sich und musste lächeln. Der große mit Seerosen bewachsene Teich lag genau vor ihm. Dann zog ihnen sein T-Shirt aus und streifte sich die Schuhe von den Füßen. Langsam ging er hinein und das kühle Nass umhüllte er nur seine Beine und dann wanderte es immer weiter nach oben. Es war so warm, dass er es sichtlich spürte und dann in´s Wasser untertauchte. Es war sehr erfrischend. Ian liebte das Wasser. Er schwamm einige Runden und dann kam er wieder heraus. Er legte sich neben sein T-Shirt und leid sich in der Sonne trocknen. Dann ging er zurück in die Mensa, da bald Kaffee-Zeit war.
------>Mensa
Evan
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Thema: Re: Der Teich So Aug 17, 2014 9:18 pm
Adrian Overlook
» <-- Shoppingmeile
Seine Gedanken hingen immer noch an der Kette, die er so eben zurück gegeben hatte. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und er hätte damals für Farina den ganzen Schmuckladen gekauft, doch jetzt? Innerlich fühlte er sich leer. Seelisch erschöpft. In seinem Kopf schrie ständig eine Stimme nach Farinas Nähe - eine andere schrie ihn an, wie bescheuert er doch war und sich ein Jahr von ihr verarschen ließ. In einer Sache war er sich aber sich - sie fehlte ihm, egal was sie getan hatte oder nicht. Der Tag war einfach nur scheiße. Eigentlich wollte er nur schlafen. Doch in sein Zimmer wollte er nicht, da dort immer noch die Beweise für seinen erneuten Anfall zu sehen waren. Kurz rieb er sich die verbundene Hand. Sie hatte endlich aufgehört zu bluten, auch wenn der Schmerz immer noch allgegenwärtig war. Aber wenigstens zeigte ihm der Schmerz, dass Farina ihm doch nicht alles genommen hatte. Scheiße. Erst jetzt bemerkte er, wohin ihn seine Füße getragen haben - er war am Teich. Der Ort an dem sie ihn verlassen hatte. Schmerzhaft schloss er die Augen und hasste sich selber dafür, dass sein Leben so unfair zu ihm war. Dass Farina so unfair zu ihm gewesen war. Adrian hatte ihr alles gegeben - alles! Und sie zerstörte ihn innerhalb weniger Sekunden. Am Ufer sank er dann in sich zusammen und starrte auf das Wasser hinüber. Adrian versuchte sich zu beruhigen, sein Atem gleichmäßig kommen zu lassen. Doch er konnte es nicht verhindern, dass sein Atem stockend kam, dass eine Träne seinen Weg über seine Wange suchte und eine feuchte Spur hinter lies. Nach und nach folgten ihr weitere und fielen auf sein helles T-Shirt. Diesmal versteckte er seine Tränen nicht - hier sah sie ja keiner. Ließ sie einfach laufen. «
kommt an
Kyle
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Thema: Re: Der Teich So Aug 17, 2014 9:37 pm
Ian
Er kam am Teich an und suchte sich einen Platz in der Sonne. Er legte sich kurz hin, dann zog er sein schwarzes T-Shirt aus und lag Oberkörperfrei da. Seine Bauchmuskeln glitzerten leicht bei dem Schweiß, der sich darauf bildete und ließen ihn nur noch attraktiver aussehen. Er lag da, auf die Unterarme gestützt und beobachtete den Teich. Viele gut aussehende Mädchen kamen an ihm vorbei und er lächelte charmant zurück. Dann stand er auf und ging langsam ins Wasser. Das kühle Nass umspülte seine trainierten Waden und kroch dann langsam immer höher. Als das kalte Wasser dann an seine empfindliche Stelle kam, blieb er kurz stehen und schloss einen Augenblick die Augen. Dann machte er einen Köpper und tauchte ein kurzes Stück. Als er wieder auftauchte, konnte er immer noch stehen und war bis zur Hüfte im Wasser. Ian strich sich das Wasser aus den Haaren, welches dann langsam an seinem trainiertem Körper herab ran. Seine Muskeln in den Schultern stachen kurz heraus und als er die Arme dann wieder sanken lies, verschwanden sie wieder. Dann ging er langsam wieder aus dem Teich und nahm sein Shirt in die Hand. Er erkannte kurz Adrain, einer der Betreuer. Doch er ging einfach weiter ins Schloss.
geht zurück ins Schloss
Kiara
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Thema: Re: Der Teich So Aug 17, 2014 10:56 pm
Farina
<----Zimmer 004
Sie musste sich zwingen, überhaupt zu gehen, jeder Schritt war eine Qual, jeder Schritt wollte in eine andere Richtung gehen, zu ihm. Ihre Füße wollten sie zu Adrian bringen und dagegen kämpfte sie an. Das durfte sie nicht. Sie dufte nicht zu ihm gehen und ihm sagen, dass sie kein Wort, das sie vorhin gesagt hatte, wirklich so gemeint hatte. Dass sie ihn liebte. Nein, das war das letzte, was sie durfte und was sie also folglich tun würde. Ihm zuliebe verletzte sie ihn. So absurd das auch klang, für sie gab es Sinn. Sie hob ihren Kopf an und betrachtete den Himmel, das blau. Welches verschwamm und im ersten Moment dachte Farina, sie würde bewusstlos werden, als sie begriff, dass sich 'nur' Tränen in ihren Augen gebildet hatten. Sofort blinzelte sie und wischte sich über die Augen. Immer ruhig bleiben, es war alles in Ordnung. Sie senkte ihren Kopf nun wieder und betrachtete den Weg vor sich, als Ian an ihr vorbei lief. Doch es interessierte sie herzlich wenig, ob er gerade an ihr vorbei gelaufen war oder am Mond sein Geschäft erledigte, und dementsprechend ignorierte sie ihn auch. Sie ging einfach weiter, verschwendete keinen Blick an ihm, ging unbeirrt zum Teich und wieder verschwamm ihr Blick, dieses Mal aber nicht wegen den Tränen, sondern weil sie einfach in Gedanken versunken war und sich absolut nicht auf die Umgebung konzentrierte. Wie sollte sie es nur aushalten ohne ihn? Die ganze Zeit ihn sehen und doch nicht bei ihm sein? Seine Gestalt sehen, seine Stimme hören und seinen Duft einatmen und ihn dennoch nicht zu fühlen, seine wirkliche Anwesenheit bei ihr, seine Finger auf ihrer Haut und sein Mund auf ihrem? Es würde die Hölle sein. Es war die Hölle. Und dann sah sie ihn. Wie er beim Teich saß. Das Wasser betrachtete. Sie sah zwar nur seinen Rücken, doch das reichte aus, um sie völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Was machte er hier?! Es war wie ein Schlag in den Magen und sie trat einen Schritt zurück, als ob sie geschubst worden wäre. Sie konnte ihn eine lange Zeit einfach nur betrachten, wusste nicht, ob er ihre Anwesenheit überhaupt bemerkte, da sie absolut keinen Ton von sich gab. Sein Anblick wirbelte all ihre Gefühle durcheinander - man sollte meinen, nach dem Jahr hätte sie sich daran gewöhnt, doch so war es nicht. Abgesehen davon waren viele Gefühle dazu gekommen - Trauer, Verwunderung, Fragen und vieles mehr. Doch die Liebe überlagerte alles. Leider. Nachdem sie sich einigermaßen unter Kontrolle bekommen hatte und auch ihre Atmung, die sich beschleunigt hatte, wieder beruhigte, kam endlich die Frage auf, was sie nun tun sollte. Zu ihm gehen? Verschwinden? Stehen bleiben? Wieder stand sie eine gefühlte Ewigkeit hinter ihm und betrachtete ihn. Ihr Verstand schrie ihr zu, dass sie auf der Stelle verschwinden sollte. Ihr Herz sagte, sie sollte zu ihm gehen und sich entschuldigen für die Worte, die sie fälschlicherweise gesagt hatte. Schließlich beschloss sie, auf ihr Herz zu hören - auch wenn sie es schon bald wieder bereuen würde - und trat langsam auf ihn zu. Ihr Herz pochte laut gegen den Brustkorb, sodass sie glaubte, man müsste es bis zum Dorf hören und ihre Knie zitterten wie Laub im Wind. Und dann stand sie direkt hinter ihm, sodass sie ihre Hand nur ausstrecken hätte müssen und sie hätte seine Haare streicheln können, was sie natürlich nicht tat. Und dann tat sie etwas, wovon sie selbst überrascht war: Sie trat einen Schritt nach rechts und setzte sich kurzerhand neben ihn. Sobald sie begriff, was sie getan hatte, stockte ihr Atem und sie wagte nicht, ihren Kopf zu ihm zu drehen, sondern starrte ebenfalls auf die Wasseroberfläche. Ihre Hände zitterten leicht. Was zur Hölle sollte sie nun machen? Am liebsten wäre sie sofort wieder aufgestanden und weg gerannt, doch das wäre dann ihr sogar jetzt vor Adrian peinlich. Also schloss sie ihre Augen und ordnete ihre Gedanken. Dann öffnete sie diese wieder und drehte ihren Kopf langsam zu ihm, bis sie sein Gesicht sehen konnte. Und die Tränen sah. Sie hielt abrupt ihren Atem an und starrte ihn sprachlos an, wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Instinktiv wollte sie nach seinen Händen greifen, hielt jedoch bei der Hälfte des Weges inne und nahm ihre Hände dann wieder zurück. Nein. Das durfte sie nicht. Ihre Augen lagen noch immer auf seinem Gesicht und starrten auf die Tränen, die feuchte Spuren hinterließen. Wie gerne sie sie getrocknet hätte - und doch tat sie es nicht. "Adrian....", hauchte sie kaum hörbar. Wahrscheinlich nahm er das Wort nicht einmal wahr, so leise war es gewesen. Sie schluckte und musste zu ihren Händen hinab sehen, um nicht die Fassung zu verlieren. Dabei streifte ihr Blick die Seinen und ihr Atem stockte erneut. Seine Hand war verbunden. Erschrocken griff sie nach dieser Hand - dieses Mal erreichte diese ihr Ziel auch und Farina nahm diese Hand in ihre, blickte hoch und sah in Adrians Augen. Der Schreck stand in den Ihren geschrieben, ebenso wie die Trauer, die sie dabei empfand zu sehen, dass er es wieder getan hatte. "Was hast du getan?", fragte sie dann leise.
Evan
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Thema: Re: Der Teich So Aug 17, 2014 11:55 pm
Adrian Overlook
» Er hatte seinen Blick starr auf die Oberfläche des Teiches gerichtet. Ständig sagte er sich, dass er nichts fühlen sollte. Dass er Farina endlich vergessen sollte. Dass sie ihn nur verarscht hatte. Trotzdem. Dass alles brachte nichts. Er liebte sie. Dass würde er immer. Die Tränen liefen unaufhörlich über seine Wangen und hinterließen ihre feuchten Spuren, fielen auf sein Shirt und punkteten es. Was hatte sie nur mit ihm gemacht? Sie hatte ihm alles gegeben, aber gleichzeitig alles genommen ohne dass er es gemerkt hatte. Stück für Stück. Jedes Mal, wenn sie ihn verlassen musste, oder er sie, blieb er Stück von ihm bei ihr. Und nun fühlte er sich leer. Mit ihrem Verschwinden hatte sich eine riesige Kluft aufgetan, in den man alles drin versenken konnte. Adrian hatte die Beine angezogen und schlang nun seine Arme und seine langen Beine. Schloss kurz die Augen und seufzte. Die Tränen rannen weiter und weiter. Farina hatte es geschafft in zum weinen zu bringen – etwas was kaum einer seit ungefähr fünf Jahren geschafft hatte. Und sie? Sie hatte es geschafft, es innerhalb eines Tages zwei mal zu erreichen. Jetzt öffnete er seine Augen wieder und schaute auf seine kaputte Hand. Ein Beweis seiner Unfähigkeit. Doch er schaffte es nicht, sich anzusehen. Nicht in der Verfassung. Er wollte nicht den Mann sehen, der sein Leben versaut hatte. Der, der ihn verlassen hatte. Der ihn seine Mutter genommen hatte. Sein Blick glitt auf die Wasseroberfläche und er sah sein Gesicht leicht verschwommen. Ich hasse dich so sehr. Sein Blick glitt auf seine Knie, wo er dann hängen blieb und seine Gedanken einfach schweifen ließ. Noch immer fragte er sich, warum Farina ihm das angetan hatte. Wie krank war ein Mensch, dass er jemand anderen so sehr verletzen wollte? Was musste in deren Gehirn nur vorgehen? Aber er hatte schon lange aufgehört sich das zu fragen. Farina war nicht die erste, die so tickt. Eigentlich sollte er es doch gewohnt sein, verlassen zu werden, von denen die er liebt, oder? Erst verließ seine Mutter ihn und dann Farina, die erste Frau, die er wirklich geliebt hatte. Plötzlich setzte sich wer neben ihn und er versteifte sich. Als er dann Farina erkannte, zog sich sein Herz zusammen. Hatte sie ihn nicht schon genügend gequält? Warum musste man immer noch nach treten? Warum war sie so grausam? Was hatte er ihr getan? Verdammt noch mal, er hatte nichts getan! Vielleicht lag es daran? Hatte er zu wenig getan? Stille herrschte zwischen ihnen. Eigentlich wollte er ihre Stimme auch nicht hören, geschweige denn jetzt ihre Nähe. Aber irgendwie wusste er, dass es nicht so war. In der kurzen Zeit, in der sie sich getrennt hatten, wäre er gestorben, nur um ihre Stimme zu hören. Aber nun? Es hatte sich nichts geändert. Und das würde es vermutlich nie. Gänsehaut breitete sich auf seinem Rücken aus, als sie seinen Namen hauchte. Merkte sie denn nicht wie sehr sie ihn quälte? Anscheinend nicht. Verdammt. Am liebsten hätte er sie angeschrieen – doch sein Hals fühlte sich so trocken an, dass er kein Wort heraus bekam. Leicht erschrocken zuckte er zusammen, als sie plötzlich nach seiner verbundenen Hand griff. Schmerzhaft zog er die Luft ein, doch der Schmerz verging, als dann seine Hand ihn ihrer ruhte. Adrian fixierte ihre Hände, wollte ihr nicht in die Augen sehen. Als sie dann ihre Frage stellte, fragte er sich zum ersten Mal, was er tun sollte. Schließlich hatte er sich entschieden. Adrian riss seine Hand aus ihrer und schaute sie an: ,,Ich wüsste nicht, was es dich noch angeht, Farina.“, meinte er mit müder und rauer Stimme. Die Tränen flossen mittlerweile nicht mehr, doch die Bahnen sah man nach wie vor. «
am Teich
Kiara
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Thema: Re: Der Teich Mo Aug 18, 2014 1:42 pm
Farina
Seine Nähe schmerzte mehr als sie gedacht hatte und zugleich war es angenehmer als alles andere sein könnte. Es war Glück und Schmerz in einem. Und das war ein Gefühl, das sie so sehr verabscheute, dass sie sich zwingen musste, nicht laut aufzuschreien. Und seine Nähe verstärkte es immer mehr, mit jeder Sekunde, die sie neben ihm saß, hatte sie mehr das Gefühl, es nicht mehr auszuhalten. Und trotzdem blieb sie bei ihm. Es tat ihr beinahe körperlich weh zu sehen, wie er litt, wie sehr das ganze ihm zu schaffen machte. Ob sie nun bereute, was sie vorher getan hatte? Sie wusste es nicht. Sie wusste einfach nicht, ob sie das Falsche oder das Richtige getan hatte. Ob sie es gerade tat, wenn sie wieder neben ihm saß und nichts sagte. Sie sah die Spuren seiner Tränen, welche nicht mehr nachfolgten, doch allein zu wissen, dass er geweint hatte, brach ihr das Herz. Wenn es noch brechen konnte, nachdem es sich bereits so zersplittert anfühlte. Sie hatte das Zucken gesehen, als sie seine Hand genommen hatte und fragte sich, ob er ihre Anwesenheit überhaupt ertragen konnte, ob er sich nicht lieber wünschte, dass sie verschwinden sollte. Vielleicht sollte sie das wirklich. Doch wie könnte sie nun gehen, nachdem sie sah, dass er wieder verletzt war? Dass er sich nicht unter Kontrolle hatte und das möglicherweise ihre Schuld war? Dass das alles so kompliziert sein musste.... womit hatte sie sich das verdient? Wenn sie mit ihm zusammen war, mussten sie ständig mit der Angst leben, erwischt zu werden und sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass Adrian sich wegen ihr einer solchen Gefahr aussetze... und wenn sie getrennt waren, musste sie mit ansehen, wie schlecht es ihm dann ging, und sie hatte auch deshalb wieder ein schlechtes Gewissen. Egal was sie tat, es war falsch. Würde er sie nicht kennen, hätten sie das Problem nicht, er wäre glücklich und würde keinen Gedanken an sie verschwenden, da er ja nicht einmal von ihrer Existenz wüsste. Doch das war nun nicht mehr möglich, also brachte es nichts, darüber nachzudenken. Das einzige, was sie nun tun konnte, war, eben das zu wählen, was ihn auf längere Zeit glücklicher machen würde. Doch was war das? Was ihn glücklich machen würde? Sie wusste es einfach nicht. Ihre Gedanken wurden davon unterbrochen, dass Adrian seine Hand abrupt aus ihrer riss. Schmerz flammte in ihr auf und sie musste ihre Augen schließen, damit die Tränen, die sich bildeten, nicht überflossen. Sie wollte nicht weinen, nicht hier und jetzt! Er hatte recht, wenn er das tat, es war ihre Schuld und nicht seine! Seine Reaktion war vollkommen verständlich! Und trotzdem tat es so weh, als würde ihr Körper in Flammen stehen. Nein, das war falsch gesagt. Als würde in ihrem Körper ein Feuer wüten und sie von innen heraus verbrennen. Als der erste Schmerz über diese Handlung nachließ, öffnete sie ihre Augen wieder und sah ihm ins Gesicht, sag ihn an und registrierte die Worte nach und nach, die er zu ihr sagte. ,,Ich wüsste nicht, was es dich noch angeht, Farina.“ Wieder drohte der Schmerz über diese Worte aufzuflammen, doch sie unterdrückte ihn und sah Adrian so gefasst wie nur möglich an, auch wenn sie bezweifelte, dass ihr das im vollen Maß gelang. Doch was sollte sie darauf antworten? Das Problem war, dass sie selbst nicht wusste, weshalb er ihr das sagen sollte. Einen Grund gab es durchaus, doch den konnte sie ihm niemals nennen. Weil ich dich liebe. Daran gab es keinen Zweifel. Egal was sie zu ihm sagte oder er zu ihr, sie würde ihn immer lieben. Schließlich öffnete sie ihren Mund und sagte: "Weil ich mir Sorgen um dich mache."
Evan
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Thema: Re: Der Teich Mo Aug 18, 2014 3:10 pm
Adrian Overlook
» Mit jeder Sekunde, die Farina bei ihm war, spürte er wie er mehr und mehr brach. Wie der letzte Rest seines Herzens zersprang und ein Loch zurück ließ. Und es fühlte sich größer an, als der Grand Canyon – niemand konnte es füllen, nicht mal Farina. Dass was sie hinterlassen hatte, war ein großer Haufen Schutt und dass nur mit ein paar Worten. “Warum sollte ich dich lieben?“ Kurz schloss er die Augen und versuchte den Moment zu verdrängen, bevor er wieder Oberhand gewann und er erneut am Boden war – mehr als er es jetzt schon war. Farina trat immer wieder nach, obwohl er schon am Boden lag. Und dass sie jetzt hier war, sich auch noch neben ihm gesetzt hatte, war absolut krank. Sie war absolut krank. Das alles hier war krank! Hätte er vermutlich nur etwas Mut gehabt, so hätte er diese Beziehung nie als eine gesehen. Niemals hätte er sich auf sie einlassen sollen. Und hätte er nur etwas Verstand gehabt, hätte er es beendet. Aber das hatte er nicht. Adrian hatte sich Hals über Kopf in sie verliebt, hatte ein verdammtes Jahr dafür gekämpft, dass diese Beziehung gut lief – und wie danke sie es ihm? Mit einem Tritt ins Gesicht. Er schaute sie mit seinen grauen Augen an, alles fand man darin – die Wut, Trauer, Liebe und Verzweiflung. Sie hatte ihm alles genommen. Hatte ihn gerettet und gleichzeitig ruiniert. Doch der Schmerz in seinen Augen überwiegte. Und nichts auf der Welt konnte ihm den nehmen. Dann war da noch diese schrecklich Wut, die in ihm brodelte und er wollte sie am liebsten anschreien – doch er konnte es nicht. Noch nicht. Er konnte ja noch nicht mal sagen, auf wen er sauer war. Ob es nun auf ihn selbst war, oder doch auf Farina. Dann sah er wieder weg. Verdammt was machte sie überhaupt hier? Verfolgte sie ihn nur ihm das Leben noch schwerer zu machen? Was hatte er ihr denn bloß getan? Adrian hatte sie nie angefasst, wenn sie es nicht wollte. Er hatte sie nie angeschrieen. Und er war immer ehrlich. Also was war ihr verdammtes Problem? Kurz ballte er seine Hände zu Fäusten, um sich wieder zu beruhigen und runter zu bringen. “Weil ich mir Sorgen um dich machen.“ Was zum?! Sein Kopf fuhr wieder herum und er sah sie entsetzt an. Sie machte sich Sorgen? Um ihn? Nachdem sie ihn so kaltblütig in den Rücken gefallen war. Erst öffnete er den Mund, nur um ihn dann wieder zu schließen. Viel zu fassungslos darüber, dass sie wirklich glaubte, dass sie nur mit ihren Augen klimpern musste und alles wieder im Lot war. Verdammt noch mal, was ging in ihr nur vor?! ,,Sag mal, was willst du eigentlich noch von mir?“, fragte er und diesmal stieg die Wut in ihm auf: ,,Erst wickelst du mich um den Finger, ein Jahr lang habe ich geglaubt, dass du mich wirklich liebst.“, er stand auf und schaute auf sie runter: ,,Verdammt Farina – du bist die erste, die ich wirklich geliebt habe! Du glaubst nicht, wie sehr ich dich geliebt habe! Wie sehr ich dich immer noch liebe. Und dann kommst du und plötzlich ist alles anders. Nachdem du in mein Leben getreten bist, hatte ich geglaubt dass mein Leben mich doch nicht hasst.“ Adrian legte seine Hände in seine Hüfte und fing an auf und ab zu gehen, damit er wenigstens etwas runter kam. Aber das half alles nicht. Sein Blick blieb an den Baum hängen, unter dem sie saßen, als sie ihn verlassen hatte. ,,Weißt du was?“, meinte er und drehte sich wieder zu ihr um: ,,Ich weiß nicht, was dein verdammtes Problem ist. Ich habe echt versucht es hinzunehmen, dass du mich nur verarscht hast. Hab versucht mich irgendwie abzulenken und dann kreuzt du hier wieder auf und trittst noch mal nach. Verdammte scheiße!“, Adrians Stimme wurde lauter und die Wut teilte sich nun den Platz mit der Trauer in seinem Herzen: ,,Was stimmt denn mit dir nicht?“ «
Bei Farina
Zuletzt von Evan am So Jul 10, 2016 1:19 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Kiara
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Thema: Re: Der Teich Mo Aug 18, 2014 6:15 pm
Farina
Es schockte sie, welche Gefühle sie in seinen Augen sah - überrascht war sie jedoch keineswegs. Was wollte sie erwarten, nachdem sie ihn vorhin so kalt abserviert hatte? Doch wieso sah er nicht, dass sie das nicht aus Abneigung, sondern gerade aus Liebe gesagt hatte? Dass sie ihn vor dem bewahren wollte, was kommen würde, wenn man ihre Liebe entdeckte? Wieso sah er nicht, dass sie ebenfalls litt, so wie er? Der Punkt war nur - es war ihre Schuld. Und das war der Grund, weshalb sie kein Recht hatte, traurig zu sein, den Schmerz zu verspüren und die Welt zu hassen. Sie wünschte, er wäre nicht wütend - und nicht verzweifelt. Und natürlich nicht traurig. Ach verdammt, sie wünschte, er wäre nichts von alldem! Wie leicht der Tag doch heute morgen ihr noch erschienen war, als sie aufgestanden war mit der Gewissheit, sie würde ihn heute treffen - und sie fragte sich, wieso sie den Entschluss, sich von ihm zu trennen, so spontan getroffen hatten. Na gut, DASS sie ihn getroffen hatte, verwunderte sie nicht, denn nach wie vor war sie der Meinung, dass es für ihn sicherer war, wenn sie nichts miteinander zu tun hatten, der Ort hier war einfach zu wichtig für ihn, als dass er ihn so leichtfertig riskieren könnte. Doch gleichzeitig wusste sie nun auch, dass sie das nicht tun durfte. Sie hatte niemals damit gerechnet, dass sie ihm so wichtig war, dass er sogar weinen würde, dass er wie am Boden zerstört wirken würde. Sie fühlte sich genauso - doch woher hätte sie wissen sollen, dass seine Liebe für sie so groß war sie ihre für ihn? Sie wäre bereit gewesen, dieses Opfer zu machen, dass sie sich monatelang leer fühlen würde, sich nach ihm sehnen würde, dass es ihr dreckig ging - doch war sie auch dazu bereit, wenn es auch ihm so ging? Egal wie sehr sie sich das einzureden versuchte, sie merkte nach und nach, dass sie das nicht wollte. Sie wollte, dass er glücklich war, glücklicher als mit ihr. Doch das war er nicht. Oder war es nur der erste Schmerz, der so heftig war? Würde er schon morgen darüber lachen, dass er sich von der Trennung so sehr aus der Bahn hatte werfen lassen? Wenn sie es nur wüsste... nach dem Jahr sollte sie ihn besser einschätzen können, doch sie konnte es einfach nicht. Sie konnte nicht erahnen, wie er im Falle einer Trennung sich verhalten würde. Sein entsetzter Blick auf ihre Worte hin war für sie, als ob er ihr eine Ohrfeige gegeben hätte und sie zuckte zurück. Okay, offenbar hätte sie diese nicht sagen sollen. Doch diese Erleuchtung kam zu spät. Jedes seiner Worte glich einem Schlag und am Ende würde sie wie ein verprügelter Hund am Boden liegen und wimmernd zu ihm aufsehen. Während er sprach, ballte sie ihre Hände zu Fäusten, um nicht in Tränen auszubrechen. Ihre Fingernägel bohrten sich in ihre Haut, was sie allerdings nicht einmal bemerkte. Er war aufgestanden, war nun hoch über ihr, doch sie sah nicht auf, sondern starrte die ganze Zeit auf das Wasser vor ihr, wie es sanft gegen das Ufer plätscherte. Sie hörte Schritte und sah dann doch auf, um zu sehen, ob er etwa wegging, um nicht weiter in ihrer Nähe zu sein und sie ansehen zu müssen, mit ihr sprechen zu müssen, doch er ging nur auf und ab, bis er schließlich wieder sie ansah und fortfuhr. Es wurde ihr langsam zu viel, sie hielt es nicht mehr aus, seine Worte zu hören, sein Leid daraus zu erfahren und seine Wut zu spüren. Und trotzdem schwieg sie weiterhin und wartete, bis er zu Ende gesprochen hatte. Seine Stimme wurde lauter und sie kniff ihre Augen zusammen, in der Hoffnung, dass es bald ein Ende nehmen würde. "Was stimmt denn mit dir nicht?" Ein erstickter Laut entfuhr ihr und sie hielt sich sofort die Hand vor den Mund, presste sich dagegen, als könnte sie damit ungeschehen machen, dass sie etwas von sich gegeben hatte. Die Hand wanderte nach oben und sie strich sich dann über die Augen, um erneut Tränen abzuhalten, über zu laufen und sobald sie sich wieder beruhigt und ihre Emotionen halbwegs unter Kontrolle hatte, drehte sie sich zu ihm, rappelte sich auf die Knie und erhob sich dann ebenfalls mit zittrigen Knie. Sie wollte ihm zuschreien, dass sie ihn niemals verarscht hatte, dass sie ihn mindestens genauso sehr liebte wie er sie und dass sie ihn niemals verletzen wollte, doch kein Wort wollte über ihre Lippen gelangen. Und so starrte sie ihn einfach nur an. Sah ihm in die Augen. Und dann fand sie ihre Stimme wieder. "Adrian... ich habe dich nie verarscht." Sie schluckte und wusste nicht, was sie sagen konnte, ohne dass er sie für eine Lügnerin hielt. Sie trat einen Schritt näher zu ihm und sah ihm immer noch in die Augen. "Ich wollte nie, dass du dich so fühlst wie jetzt. Und ich weiß nicht, was ich sagen kann, um dich wieder glücklich zu sehen, ich weiß nur, dass es mir leid tut." Sie sah nun zu Boden und seufzte traurig. "Ich nehme an, du wirst mir nicht verzeihen, egal was ich sage. Ich wünschte nur, dass es nie so weit gekommen wäre." Sie wusste dabei selbst nicht, ob sie damit sagen wollte, dass sie sich niemals aufeinander einlassen hätten sollen oder ob sie sich nicht trennen hätten sollen. Sie sah wieder in sein Gesicht und sagte abschließend: "Was mit mir nicht stimmt? Sag du es mir." Ihre Stimme zitterte nun und sie schwieg wieder, damit diese nicht noch vollkommen abkippen würde.
Evan
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Thema: Re: Der Teich Mo Aug 18, 2014 9:03 pm
Adrian Overlook
» Adrian hatte keine Ahnung, was er jetzt von der ganzen Sache halten sollte. Auf der einen Seite war da Farina, die erneut hier auftauchte und nichts mehr von der Kälte zeigte, die sie vorhin an den Tag gelegt hatte. Die vollkommen fertig aussah. Und sich anscheinend genauso schlecht fühlte, wie er selbst. Auf der anderen, war da diese Wut in ihm. Wenn sie ihn nicht verarscht hatte, was war es dann? Ihr Entschluss ihn zu verlassen kam so plötzlich. Einen Moment hatte sie ihn noch geküsst und ihm nächsten meinte sie, dass sie ihn nicht mehr lieben würde. Und all das verstand er nicht – es verwirrte ihn, umso mehr er darüber nachdachte. Und er wusste nicht, wie er ihr noch begegnen sollte. Er hatte ihr offen die Trauer gezeigt, hatte sie angeschrieen. Eigentlich sollte er sich danach doch besser fühlen, oder nicht? Aber das tat er nicht. Eigentlich fühlte er sich jetzt nur noch schlecht. Und sein Kopf tat weh. Genau wie seine Hand, aber das war neben sächlich. Und alles nur, weil er sich Hals über Kopf in ein Mädchen verliebt hatte, was er glaubte zu kennen. Doch wie so oft in seinem Leben, hatte er die falsche Entscheidung getroffen. Und wurde letztendlich nur wieder verletzt. Gefühllos wäre schön. Aber Menschen waren keine Maschinen und es gab auch keinen Schalter den man betätigen konnte, um seine Gefühle auszuschalten. Es war ihm so, als würden Herzen nur dazu gut sein, um gebrochen zu werden. Er war der lebende Beweis. Und vermutlich noch tausend andere auf dieser Welt. Ob es Farina ähnlich ging, wusste er nicht. Doch nachfragen würde er nicht, jedenfalls nicht in dieser Situation. Verdammt, worauf hatte er sich nur eingelassen? All dass war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Und keiner hatte es gesehen. Farina vielleicht, schließlich hatte sie oft ihre Zweifel ausgesprochen. Er hatte eher darüber geschwiegen, weil es ihm lieber war. Denn danach ging es beiden immer schlecht. Und dass hatte er nie gewollt. Er liebte sie doch. Wenn sie sich schlecht gefühlt hatte, so hatte er stets mit gelitten. Aber alles was sie erlebt hatten, war anscheinend für sie nicht so bedeutend gewesen, wie es für ihn war. Und das tat weh. Verdammt weh. Adrian rieb sich die Stirn und strich dann seine Haare zurück. Was tat er hier bloß? Er hätte gehen sollen, als ihm noch die Chance dazu blieb. Es zerriss ihn beinah, zu sehen, was seine Worte bei ihr auslösten. Und er sah auch die Tränen, die sie verdrückte. Sah wie glasig ihre Augen waren. Aber dennoch, es waren die Dinge, die er ihr gesagt hatte, die ihn nicht mehr auf dem Herzen lasteten. Aber es tat schrecklich weh, zu sehen, dass er sie diesmal verletzt hatte. Doch sein Blick blieb derselbe, zumindest versuchte er es. Die Wut war zum Teil verraucht. Trauer und Verzweiflung blieb zurück. Und unaussprechliche Leere. Der Laut, den sie von sich gab, ließ ihn aufhorchen und er schaute sie mit Verwirrung in den grauen Augen an. Er suchte ihre Augen und als er sie fand, hoffte er jenen Halt zu finden, den er sonst in ihnen gesehen hatte. Doch jetzt? Er hatte das Gefühl sie nicht mehr zu kennen. Am liebsten hätte er sie angefleht, ihn endlich zu erlösen. Irgendwas zu sagen, damit sie seine Pein beendete. Dass er sich endlich und endgültig von ihr verabschieden konnte. Aber die Tatsache, dass sie meinte, sie hätte ihn nicht verarscht machte es nicht besser. Wenn sie ihn nicht verarscht hatte was dann? ,,Was soll das sonst gewesen sein, Farina? Willst du mit weis machen, dass Gefühle von einer Sekunde auf die nächste verschwinden können. Welche Lüge tischt du mir diesmal auf?“, fragte er, die Stimme hatte er gesenkt, sowie sein Blick, weil sich erneut Tränen in seinen Augen sammelten. Als er wieder den Blick hob, war sie einen Schritt näher zu ihm getreten und entschuldigte sich dafür. Sie wünschte sich, dass er glücklich wäre. Was erwartete sie? Hatte sie geglaubt, dass man, wenn man verlassen wird, glücklich sein kann? Denn wenn das Glück ist – dann hatte das Leben keinen Sinn mehr. ,,Farina…“, murmelte er und sah sie traurig an: ,,Wie kannst du von mir erwarten, dass es mir nach der Sache gut geht? Dass ich glücklich bin? Ich wäre ein schlechter Mensch, wäre ich nach der Trennung einer Beziehung glücklich wäre – schließlich habe ich dich geliebt – daran wird sich vermutlich nie was ändern.“, erklärte er und wandte für einen Moment den Blick ab. ,,Ja, ich wünschte es wäre nicht so weit gekommen. Aber es lässt sich nur mal nicht rückgängig machen, dass einer von uns die Beziehung wohl doch nicht so gesehen hat, wie der andere.“ Schließlich sprach Farina wieder. Ihre Stimme zitterte, dass war kaum zu überhören, aber er selbst musste sich jetzt ebenfalls zusammenreißen. "Was mit mir nicht stimmt? Sag du es mir." Ihre Worte trafen ihn, vermutlich genauso wie er sie damit verletzt hatte. Aber was sollte er darauf jetzt sagen? Er wusste es nicht. Doch wie er war, sagte er das erste, was ihm in den Sinn kam: ,,Vielleicht konnte nicht nur ich dich nicht so sehen, wie du wirklich bist.“ «
Mit Farina
Zuletzt von Evan am So Jul 10, 2016 1:26 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet